Heiliggeistkirche
Heidelberg
Heidelberger Bachwoche
2004
zum 254. Todestag
von Johann Sebastian
Bach
Mittwoch 21.7. -
Mittwoch 28.7.04
More than happy?
Töne der Klage:
Von Todesangst und
Lebensmut
Gesamtleitung:
Heiliggeistkantor
Christoph Andreas Schäfer
www.studentenkantorei.de
Mittwoch 21.7.
20.15 Uhr
»Between The Times«
- Bach und Jazz
Das Ensemble
»between the times«
kombiniert Werke
von Bach mit bekannten Themen des Jazz
Johann
Sebastian Bach - Charles Gounod (1818-1893)
“Ave Maria“
Gounod verwandelt „erfolgreich“ ein
Präludium von Bach
in
romantische Musik und wird damit zum Vorbild für Cross-over-Komponisten.
Johann Sebastian
Bach (1685-1750)
„Komm süßer Tod“
Johannes Vogt (*1953)
„Transformation“ Der Wunsch, die
Todesangst hinter sich zu lassen.
Johann Sebastian
Bach / Johannes Vogt
„Nur ein Wink von deinen Händen“
Johann Sebastian
Bach / Johannes Vogt
„Wink“ Eine geheimnisvolle Arie aus
dem Weihnachtsoratorium
mit
schwebender Metrik und ungewöhnlichen Melodien.
Billie Holliday
(1915-1959)
“God bless the child”
Johann Sebastian
Bach
„Bist Du bei mir“
Zwei Lieder zum gleichen Thema: Schutz und
Geborgenheit
Johann Sebastian
Bach / Johannes Vogt
Passacaglia der Derwische
Der kreisende Passacaglia-Baß aus Bachs berühmtem
Orgelwerk
treibt die
kreisenden Derwische an.
- SEKTPAUSE -
Johann Sebastian
Bach / Miles Davis (*1926)
Concerto in G
Allegro - Largo (aus dem
Brandenburgischen Konzert Nr.3 in G-Dur) - All Blues
Johann Sebastian
Bach / Johannes Vogt
„Samba de Contrapunto 13”
Bobby Hebb (*1938)
“Sunny“
Die Melodie des
Samba stammt aus der „Kunst der Fuge“, die gar nicht so streng ist,
wie man
gemeinhin annimmt.
Unter dem
Eindruck der Ermordung J.F. Kennedys und seines eigenen Bruders
einen Tag
nach diesem Attentat schrieb Bobby Hebb das Lied „Sunny“
- kein
anderes Stück passt so treffend zu dem Motto dieser Bach-Woche!
Johann Sebastian Bach
/ Johannes Vogt
„Lullaby for JSB“
Eine
Wiegenlied-Suite mit Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“
als
Ausgangspunkt und Ende.
Heitor Villa-Lobos
“Bachianas Brasilieras” Nr. 5
Johann Sebastian
Bach
„Air“ Einer Hommage des
Brasilianischen Komponisten an Bach
folgt Bachs
bekannte „Air“ „between the times“
Ensemble
»between the times«
Johannes
Vogt - Gitarre
Knut
Rössler - Saxophon
Thomas
Keemss - Schlagzeug
Christoph
Andreas Schäfer - Orgel
als Gast:
Constanze Backes - Sopran
Constanze
Backes,
geboren in
Bochum, studierte Gesang bei Hea-Soon Park in Düsseldorf und bei Jessica Cash
in London. Engagements u.a. Marienvesper, Utrecht Festival 1993. Im selben Jahr
Barbarina in Mozarts Le Nozze di Figaro unter John Eliot Gardiner in Lissabon,
Ludwigsburg, Paris (Châtelet, auch Videoaufzeichnung), Amsterdam
(Concertgebouw) und London (DGG Archiv-produktion), sowie Valletto in
Monteverdis L'incoronatione di Poppea, ebenfalls unter Gardiner für DGG Archiv in
Rom, Cremona, Wien und London. Ende 1993 Vivaldis Gloria mit dem Royal
Philharmonic Orchestra für Classic FM und DGG Archiv Produktion mit dem
Gabrieli Consort unter Paul McCreesh (Werke von Michael Praetorius). 1994 Cupid
in Blows Venus and Adonis unter René Jacobs für BBC Radio 3 und in Purcells
King Arthur unter Paul McCreesh für das französische Fernsehen. 1995 Papagena
unter Gardiner für DGG Archiv, außerdem Bach- und Solokantaten mit Monica
Huggett für den Deutschlandfunk. Rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland,
Einladung 1998 nach Japan zum Akoyo-shidai International Contemporary Music
Seminar & Festival.
Seit 1998 war
Constanze Backes in der Heiliggeistkirche Heidelberg mit den großen
Sopranpartien in Oratorien Bachs und Händels zu hören, wie auch in der
Uraufführung des Jazz-Weihnachts-Oratoriums ET ERIT ISTE PAX.
Donnerstag 22.7.
20.15 Uhr
Werke für Solocello
- Bach und Italien
Domenico
Gabrieli (1651-1690)
Ricercar Nr.7 für Violoncello Solo
Johann
Sebastian Bach
Suite Nr.5 BWV 1011 für Violoncello solo in c moll
Prélude
- Allemande - Courante - Sarabande - Gavotte I, II, - Gigue
*
* *
Francesco Saverio Geminiani (um 1680-1762)
Sonata Nr.3 für Violoncello und Basso continuo in C Dur
Andante -
Allegro - Affettuoso - Allegro
Luigi Boccherini (1743-1805)
Sonata Nr.18, G.18 für Violoncello und Basso continuo in c moll
Moderato -
Largo - Minuetto
Michal Stahel (Bratislava) - Violoncello
Christopher Bender - Cembalo
Michal Stahel wurde 1979 in Bratislava (Slowakei) in
eine Musikerfamilie geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren begann er Violoncello zu
spielen. Als Elfjähriger wurde er zum außerordentlichen Studenten des
Musikkonservatoriums in Bratislava ernannt. 1999 beendete er hier sein Studium
mit dem Titel „Bester Absolvent des Jahres“ in der Violoncelloklasse des
prominenten Slowakischen Pädagogen Karol Filipovic. Im Sommer 2000 beendete
Stahel ein erfolgreiches Studienjahr am renommierten Royal College of Music in
London in der Klasse des Amerikanischen Cellisten und Pädagogen Steven Doane,
der zugleich auch an der Eastman School of Music in New York unterrichtet. Seit
Herbst 2000 studierte Stahel an der Universität für Musik und Darstellende
Kunst in Wien. Und diesen Sommer hat er sein Studium an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst in Mannheim abgeschlossen.
1998 wurde
er Finalist beim Eurovision Grand Prix in Wien und ein Jahr später Gewinner des
internationalen Wettbewerbs „Talent des Jahres“ in Prag. Auftritte mit
namhaften Orchestern, so zum Beispiel dem Prager Kammerorchester, dem Radio
Symphonieorchester Wien oder dem Portugiesischen Symphonieorchester. Auftritte
in der Slowakei und im Ausland, wie im Prager Rudolfinum, dem Concertgebouw in
Amsterdam, dem St. Carlos Theater in Lissabon, dem Wiener Konzerthaus oder
Musikverein, haben ihn bereits einem großen Publikum nahegebracht. Dank seiner
engen Beziehung zur modernen Kunst und seinem Interesse an modernen Denkrichtungen,
steht Michal Stahel auch der zeitgenössischen Musik nahe. Auf verschiedenen
Musikfestivals realisierte er Uraufführungen von Werken zeitgenössischer
slowakischer Komponisten. Das große Interesse des jungen Cellisten an einer
vielseitigen Ausbildung ließ ihn an zahlreichen internationalen
Interpretations-Meisterkursen und Musik-Seminaren teilnehmen. Neben berühmten
Namen der Musikwelt sei hier vor allem die Arbeit mit dem Englischen Cellisten
Steven Isserlis in Cornwall (England) April 1999 und in Kronberg September 2002
erwähnt.
Weitere
Informationen über Michal Stahel finden sie unter www.michalstahel.com
Freitag
23.7. 21 Uhr
Nacht
der Gebete Werke von Bach und Orgelmeditationen
Johann
Sebastian Bach
Fantasie und Fuge
g-moll (BWV 542)
Gebete um Frieden -
Gesundheit - Arbeit - Beziehung - Sterben und Tod
Zwischen den Gebeten erklingen
Orgelchoräle von Bach - während der Gebete Choralimprovisationen
Praeludium und Fuge
D-Dur (BWV 532)
(während der Fuge werden die Gebete
symbolisch durch das Engelskonzert
zum Himmel aufsteigen. Die
Installation, die seit Pfingsten das Bild unserer Kirche prägte, ist damit
beendet.)
Christoph Andreas
Schäfer - Orgel
Lesung der Gebete:
Dekan Dr. Steffen Bauer
und Mitglieder des
Ältestenkreises der Heiliggeistkirche
Samstag 24.7.
18.15 Uhr
Gesprächskonzert im Rahmen der „Stunde der
Kirchenmusik“
Johann Sebastian
Bach Kantate 12 »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen«
Einführung in die
Kantate (mit
Klangbeispielen)
Norbert J. Schneider
(*1950)
„Nekya“ für Oboe/Englischhorn und Orgel
„Nekya“
ist ein der antiken Mythologie bzw. Philosophie entnommenes Prinzip der Welt:
Jede
Höherentwicklung, jede Vergeistigung, jede Vervollkommnung setzt die
„Hadesfahrt“ voraus. Jeder Berg beginnt mit einer Talsohle. Das Licht braucht
zu seiner Existenz das Dunkle;der Himmel die Hölle. „Nekya“ ist der Archetyp
aller Religionen: Schon in Urkulturen war die Initation und Weihung zum
Schamanen mit dem Todeserlebnis als Notwendigkeit verbunden. Orpheus musste zum
Hades, um das Leben der Eurydice zu erhalten, Christus musste sterben, um vom
Leben zeugen zu können. Rhythmik Körperlichkeit und diesseitige Weltlichkeit
aus. Teil II thematisiert die Begegnung mit dem Tode. Teil III „Lux Perpetua“
bezieht sich auf den Zustand der Abgeklärtheit, in den Leben und Tode
gleichermaßen integriert sind.
Norbert J. Schneider
Johann Sebastian Bach
Kantate 12 »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« (Text siehe Programm 25.7.)
Bernhard Messmer -
Oboe
Sibylle Kamphues -
Alt, Clemens Flämig - Tenor, Thomas Berau - Bass,
Vokalensemble
Heiliggeist, Kammerorchester Heiliggeist
Leitung:
Christopher Bender
Orgel und
Einführung: Christoph Andreas Schäfer
Sonntag 25.7. 11
Uhr
Kantatengottesdienst
Johann Sebastian Bach
Kantate 12 »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« (Text und Ausführende siehe Programm abends)
Predigtdialog: Dekan Dr. Steffen Bauer;
Heiliggeistkantor Christoph Andreas Schäfer
Sonntag 25.7. 20.15
Uhr
Chorkonzert - More than happy!
Wolfgang
Amadeus Mozart (1756-1791)
"Ave
Maria"
Johann
Sebastian Bach
Kantate
12 »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen«
1. Sinfonia
2. Chor
Weinen, Klagen,
Sorgen, Zagen,
Angst und Not
Sind der Christen
Tränenbrot,
Die das Zeichen Jesu
tragen.
3. Recitativ (Arioso)
Alt
Wir müssen durch viel
Trübsal
in das Reich Gottes
eingehen. (Apg 14:22)
4. Arie - Alt
Kreuz und Krone sind
verbunden,
Kampf und Kleinod sind
vereint.
Christen haben alle Stunden
Ihre Qual und ihren Feind,
Doch ihr Trost sind Christi
Wunden.
5. Arie - Bass
Ich folge Christo nach,
Von ihm will ich nicht
lassen
Im Wohl und Ungemach,
Im Leben und Erblassen.
Ich küsse Christi Schmach,
Ich will sein Kreuz
umfassen.
Ich folge Christo nach,
Von ihm will ich nicht
lassen.
6. Arie (mit
instrumentalem Choral) Tenor
Sei getreu, alle Pein
Wird doch nur ein Kleines
sein.
Nach dem Regen
Blüht der Segen,
Alles Wetter geht vorbei.
Sei getreu, sei getreu!
(Choral - Trompete):
Weicht Ihr
Trauergeister,
Denn mein Freudenmeister
Jesus tritt herein.
Denen, die Gott lieben
Muss auch Ihr Betrüben
Lauter Zucker sein:
Duld ich schon hier
Spott und Hohn,
Dennoch bleibst Du auch
im Leide:
Jesu, meine Freude
7. Choral
Was Gott tut, das ist
wohlgetan,
Dabei will ich
verbleiben.
Es mag mich auf die
rauhe Bahn
Not, Tod und Elend
treiben.
So wird Gott mich
Ganz väterlich
In seinen Armen halten:
Drum laß ich ihn nur
waltenOrlando di Lasso (1532-1594)
"Adoramus Te"
Paul
Hindemith (1895-1963)
"Wer sich die Musik erkiest"
(Achtung -
dieses muss noch auf die Vorderseite geklebt werden)
Johann
Sebastian Bach
Kantate 21 »Ich hatte viel Bekümmernis« Teil I
Sinfonia
Chor
"Ich hatte viel
Bekümmernis in meinem Herzen;
aber deine Tröstungen,
erquicken meine Seele."
Aria -Tenor
Seufzer, Tränen, Kummer,
Not,
ängstlich Sehnen, Furcht
und Tod
nagen mein beklemmtes Herz,
ich empfinde Jammer,
Schmerz.
Recitativ - Tenor
Wie hast du dich, mein
Gott,
in meiner Not,
in meiner Furcht und Zagen
denn ganz von mir gewandt?
Ach! kennst du nicht dein
Kind?
Ach! Hörst du nicht das
Klagen
von denen, die dir sind
mit Bund und Treu verwandt?
Du warest meine Lust
und bist mir grausam
worden:
Ich suche dich an allen
Orten;
ich ruf und schrei dir
nach,
allein mein Weh und Ach!
Scheint itzt, als sei es
dir ganz unbewußt.
Aria - Tenor
Bäche von gesalznen Zähren,
Fluten rauschen stets
einher.
Sturm und Wellen mich
versehren,
und dies trübsalvolle Meer
will mir Geist und Leben
schwächen,
Mast und Anker müssen
brechen,
hier versink ich in den
Grund
dort seh ich der Hölle
Schlund.
Chor
"Was betrübst du dich
meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott!
Denn ich werde ihm noch
danken,
daß er meines Angesichtes
Hilfe
und mein Gott ist."
Aus dem Film „Sister
Act“
"Hail Holy Queen", "I will follow him"
Johann Sebastian
Bach
Kantate
21 »Ich hatte viel Bekümmernis« Teil II (nach der Predigt)
Recitativ
Seele (Tenor)
Ach Jesu, meine Ruh
Mein Licht, wo bleibest du?
Jesus (Bass)
O Seele, sieh! Ich
bin bei dir.
Seele (Tenor)
Bei mir?
Hier ist lauter Nacht.
Jesus (Bass)
Ich bin dein treuer
Freund,
der auch im Dunkeln
wacht,
wo lauter Schalken
seind.
Seele (Tenor)
Brich doch, mit deinem
Glanz und Licht des Trostes ein!
Jesus (Bass)
Die Stunde kömmet
schon,
da deines Kampfes
Kron
dir wird ein süßes
Labsal sein.
Duetto Tenor, Basso,
Seele (Tenor)
Komm, mein Jesu, und
erquicke
Jesus (Basso)
Ja, ich komme und
erquicke
Seele (Tenor)
und erfreu mit deinem
Blicke!
Jesus (Bass)
Dich mit meinem
Gnadenblicke
Seele (Tenor)
Diese Seele
Jesus (Bass)
Deine Seele
Seele (Tenor)
die soll sterben
Jesus (Bass)
die soll leben
Seele (Tenor)
und nicht leben
Jesus (Bass)
und nicht sterben,
Seele (Tenor)
und in ihrer Unglückshöhle
Jesus (Bass)
hier auf dieser
Wundenhöhle
Seele (Tenor)
ganz verderben.
Jesus (Bass)
sollt du erben.
Seele (Tenor)
Ich muß stets in Kummer
schweben,
Jesus (Bass)
Heil durch diesen
Saft der Reben.
Seele (Tenor)
ja, ach ja, ich bin
verloren,
Jesus (Bass)
Nein ach nein, du
bist erkoren,
Seele (Tenor)
nein ach nein, du hassest
mich.
Jesus (Bass)
Ja, ach ja, ich liebe
dich.
Seele (Tenor)
Ach, Jesu, durchsüße mir
Seele und Herze!
Jesus (Bass)
Entweichet, ihr
Sorgen, verschwinde, du Schmerze!
Seele (Tenor)
Komm, mein Jesu und
erquicke
Jesus (Bass)
Ja, ich komme und
erquicke
Seele (Tenor)
mich mit deinem
Gnadenblicke
Jesus Bass)
dich mit meinem
Gnadenblicke.
Chor und
Choral
"Sei nun wieder
zufrieden meine Seele"
Was helfen uns die
schweren Sorgen,
was hilft uns unser
Weh und Ach?
was hilft es, daß
wir alle Morgen
beseufzen unser
Ungemach?
Wir machen unser
Kreuz und Leid
nur größer durch
die Traurigkeit.
Denk nicht in
deiner Drangsalshitze,
daß du von Gott
verlassen seist.
und daß Gott, der
im Schoße sitze,
der sich mit stetem
Glücke speist.
Die folgend Zeit
verändert viel
und setzet
jeglichem sein Ziel.
Aria - Tenor,
Erfreu dich, Seele,
erfreue dich, Herze,
entweiche nun, Kummer,
verschwinde, du Schmerze!
Verwandle dich,
Weinen, in lauteren Wein!
Es wird nun mein
Ächzen ein Jauchzen mir sein.
Es brennet und
flammet die reineste Kerze
der Liebe, des
Trostes in Seele und Brust,
weil Jesus mich
tröstet mit himmlischer Lust.
Chor
"Das Lamm, das
erwürget ist,
ist würdig zu nehmen
Kraft und Reichtum und
Weisheit
und Stärke und Ehre
und Preis und Lob.
Lob und Ehre und Preis
und Gewalt sei unserm
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit Amen, Halleluja.
Elisabeth
Rave - Sopran, Sibylle Kamphues - Alt
Clemens
Flämig - Tenor, Thomas Berau - Bass
Vokalensemble
Heiliggeist (Kantate 12) - Leitung: Christopher Bender
Chor des
St. Raphael-Gymnasiums Heidelberg - Leitung: Wolf Dittmann Heidelberger
Studentenkantorei, Kammerorchester Heiliggeist
Leitung:
Christoph Andreas Schäfer
Elisabeth Rave begann ihre Ausbildung mit dem
Schulmusikstudium, Hauptfach Geige an der Staatliche Hochschule für Musik in
Freiburg.Bald jedoch verlagerte sich der künstlerische Schwerpunkt zum Gesang
und Lisa Rave wurde u.a. Mitglied beim Stuttgarter Kammerchor, Anton - Webern -
Chor Freiburg, Collegium Vocale Gent und sang den hohen Sopran beim Vocal -
Jazz - Sextett Jazzualdo. Sie begann eine rege Konzerttätigkeit im
Oratorienbereich und entwickelte auch großes Interesse für die zeitgenössische
Musik, welches sie nach Berlin zum RIAS- Kammerchor führte, mit dem sie eine
langjährige Zusammenarbeit verbindet. Heute lebt Lisa Rave als freiberufliche
Sängerin in Heidelberg. Sie ist u.a. Mitglied beim Freiburger Solistenchor (
spezialisiert auf Musik von Luigi Nono) beim Klangforum Heidelberg und beim
Balthasar - Neumann - Chor. Ihre Konzerttätigkeit führt sie ins In- und Ausland.
Sibylle
Kamphues erhielt ihre ersten wegbereitenden sängerischen Erfahrungen im
Osnabrücker Jugendchor unter Johannes Rahe. Sie studierte Gesang bei Prof.
Reinhard Becker an der Musikhochschule Köln und bei Prof. Ingeborg Most an der
Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg. Meisterkurse für Gesang besuchte
sie bei Anna Reynolds und Charlotte Lehmann, sowie bei Reinhard Goebel und
Barbara Schlick für historische Aufführungspraxis. In den letzten Jahren hat
sich Sibylle Kamphues als freischaffende Sängerin in Deutschland und dem
benachbarten Ausland einen Namen gemacht. Ihr Repertoire reicht dabei vom
Barock über die Romantik bis zum 20. Jahrhundert. Sibylle Kamphues sang bei
vielen bedeutenden Festivals, wie z.B. in Mailand, Berlin, Frankfurt, Schwetzingen,
Gibellina, den Sommerspielen im Jagdschloß Kranichstein, den Heidelberger
Schloßfestspielen oder dem internationalen Bodenseefestival. Dabei arbeitete
sie mit Dirigenten wie Peter Neumann, André Richard, Hans Zender, Ingo
Metzmacher, Frieder Bernius, Wolfgang Seeliger und Paul Angerer. Zahlreiche
Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentieren ihre vielfältige Tätigkeit.
Clemens
Flämig geb.
in Dresden, erhielt seine ersten musikalische Anregungen als Mitglied des
Dresdner Kreuzchores. Dort sammelte er auch schon solistische Erfahrungen Er
setzte seine musikalische Ausbildung an der Musikhochschule Freiburg fort. Er
studierte bei Zsigmond Szathmary Kirchenmusik, bei Ingeborg Most und Dorothea
Wirtz Gesang und bei Hans Michael Beuerle Chorleitung. Er besuchte Meisterkurse
von Norman Shetler, Andreas Scholl, Kurt Widmer, Scot Weir und James Taylor.
Derzeit studiert er an der Opernschule Mannheim bei Prof. Rudolf Piernay.
Das
Repertoire Clemens Flämigs im Konzert- und Liedfach reicht vom Barock bis zur Gegenwart.
Renommierte Ensembles wie die Gächinger Kantorei, der Anton-Webern-Chor
Freiburg und die Camerata Vocale Freiburg engagierten den jungen Sänger. Als
Opernsänger war er in Grebtschenkos „Die drei Federn“ (UA), Hindemiths „Hin und
zurück“ und Wolf-Ferraris „Die vier Grobiane“ zu hören. Bei den diesjährigen
Ludwigsburger Schloßfestspielen singt er den Enrico in Niccolo Jommellis
„L'Isola disabitata“.
Thomas
Berau
studierte Gesang bei Charlotte Lehmann in Würzburg und Lied bei Irwin Gage in
Zürich. Nach seinem Erstengagement in Würzburg gehört der Preisträger
verschiedener internationaler Wettbewerbe seit 1997 zum Ensemble des
Nationaltheaters Mannheim, wo er bisher u.a. Guglielmo (Così fan tutte),
Almaviva (Figaro), Papageno (Zauberflöte), Jeljetzkij (Pique Dame), Marcello
(La Bohème) und Wolfram (Tannhäuser) sang. Er sang u.a. an der Bayerischen
Staatsoper, der Staatsoper Stuttgart, der Staatsoper Hannover, dem
Staatstheater Wiesbaden und der Oper Basel. Daneben ist er ein gefragter
Liedinterpret sowohl "klassischer" wie zeitgenössischer Werke. Er
tritt regelmäßig mit dem Komponisten und Pianisten Moritz Eggert auf. In der
Heiliggeistkirche Heidelberg übernahm er bisher die Baritonpartien in Bachs
„Matthäuspassion“, Brahms „Ein Deutsches Requiem“, Mendelssohn „Elias“,
„Paulus“, Blarr „Jesuspassion“ und wirkte bei zahlreichen Kantatenaufführungen
in Gottesdienst und Konzert mit.
Montag
26.7. 10 und 17.15 Uhr
Schulkonzerte - mit Orgelvorführung
Camille
Saint-Saëns »Karneval der Tiere«
(Fassung für Orgel und
Klavier)
Christopher
Bender und Sascha Heberling - Orgel und Klavier
ab
19 Uhr
Chorfest
mit Live-Jazz - Gäste sind willkommen!
Peter
Klinger Jazz Quartett
Valenthin
Engel - Piano, Geeke Sieben - Kontrabass,
James
Simpson - Schlagzeug, Peter Klinger - Saxophon
im Garten des Schmitthennerhauses,
Heiliggeiststraße 17
(bei schlechtem Wetter im
Haus)
Dienstag
27.7. 20.15 Uhr
Orgelkonzert
- Musik von und über Bach
Johann
Sebastian Bach
Pièce d'Orgue BWV 572
Très
vitement - Gravement - Lentement
Franz
Liszt (1811-1886)
Drei Bach-Bearbeitungen für Orgel
-
Andante "Aus tiefer Not" aus der Kantate BWV 38
- Adagio
aus der Sonate BWV 1017 für Violine und Cembalo
-
Einleitung und Fuge aus der Kantate BWV 21 "Ich hatte viel
Bekümmernis"
Matthias
Kern (*1928)
Metamorphosen über B-A-C-H (1967)
Incarnationen
- Unio Mystica - Rhapsodia - Re-Incarnationen
Johann
Sebastian Bach
Toccata C-Dur BWV 564
Toccata
- Adagio / Grave - Fuga
Mathias
Michaely - Helmstedt (Orgel)
Christoph Andreas Schäfer -
Lesungen
Mathias Michaely Geboren 1963 in Saarbrücken, dort erster
Orgelunterricht bei Gunther Hoffmann. Ab 1984 Studium der ev. Kirchenmusik in
Herford (Wolfgang Lüschen) und Detmold (Adelheid v.d.Kooi-Wolf). 1991 A-Examen.
Interpretationskurse bei namhaften Organisten und Chorleitern, 1996 Preisträger
im Internationalen Orgelwettbewerb von Elburg, Niederlande. 1992-1994
Kreiskantor in Celle, seit 1994 Propsteikantor in Helmstedt und Leiter der
Helmstedter Bachkantorei. Konzerte im In- und Ausland, Uraufführungen,
CD-Produktionen. Vorstandsmitglied der Liturgischen Konferenz Niedersachsens,
Workshops, Veröffentlichungen, Unterrichtstätigkeit. Seit 1998
Orgelsachverständiger der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig.
J. S. Bach: Pièce
d'Orgue BWV 572
Über dieses rätselhafte
Frühwerk ist viel spekuliert worden. Immer wieder hat man versucht, einen
Zusammenhang zu Bachs Beschäftigung mit der Musik seiner französischen
Zeitgenossen herzustellen. Tatsächlich aber weist hier außer den
Satzüberschriften (und, mit viel gutem Willen, der Fünfstimmigkeit des
"Gravement") nichts auf direkte französische Einflüsse hin. Sowohl
die weit ausschweifende Sololinie des Anfangsteils als auch die gewaltigen Arpeggien
des "Lentement" verweisen wohl eher auf norddeutsche Toccatentechnik,
während der prunkvolle Mittelsatz sich am italienischen Durezza-Stil
orientiert. Interessant an diesem Stück ist die experimentelle dreiteilige
Architektur, die sich später, wenn auch wesentlich elaborierter, in der
C-Dur-Toccata wiederfindet.
Franz Liszt: Drei
Bach-Bearbeitungen
Liszt zeigt sich stets
fasziniert von der Musik Johann Sebastian Bachs und ihrer Urverwandschaft zur
Orgel. Schon früh schreibt er eigene große Orgelwerke (Fantasie "Ad nos,
ad salutarem undam", Praeludium und Fuge über den Namen BACH), die
allerdings noch äußerst pianistisch angelegt sind. Ab 1860 beschäftigt er sich
mit seinem Freund Gottschalg in den berühmten "Orgelconferenzen" an
der Orgel der Dorfkirche zu Denstedt bei Weimar mit Bachscher Satztechnik und
den spezifischen Möglichkeiten des Instruments. Frucht dieser Experimente sind
die vorliegenden Bearbeitungen, in denen Liszt wesentliche Grundmuster
orgelgemäßer Satzweise beispielhaft nachvollzieht
Matthias Kern:
Metamorphosen über B-A-C-H
Den 1967 komponierten
"Metamorphosen" liegt eine Zwölftonreihe zugrunde. Diese gewinnt Kern
durch Spiegelung des auf sechs Töne erweiterten Hauptmotivs an einer
Horizontalachse. In einer ihrer vier Gestalten ist die Reihe in jedem Moment
des Stückes präsent und sorgt so für klangliche Homogenität. Es entsteht eine
hochgradig organisierte Musik, deren extrem verdichtete Strukturen sich oft
erst der Analyse voll erschließen. Trotzdem wirkt sie beim Hören unmittelbar
durch ihre zupackende Vitalität und den äußerst differenzierten Einsatz der
Klangmöglichkeiten der Orgel. Erster und letzter Satz entsprechen sich in ihrer
kaleidoskopartigen Form - knappe, kontrastierende Abschnitte folgen wie
zufällig aufeinander und füllen den B-A-C-H-Gedanken auf vielfältige Weise mit
musikalischem Leben ("Fleischwerdung"). "Unio Mystica",
eine statisch-düstere Meditation, leitet über zum Höhepunkt der Komposition:
Die große, in der Art einer Passacaglia sich entwickelnde "Rhapsodia".
In diesem Satz erfährt das Thema seine tiefste Auslotung, die Faktur ist im
Gegensatz zur losen Reihung der Ecksätze stringent und formal